Am Sonntag den 13.10.2019 startete Stephan zu seinem 1. Marathon in Köln. 11 harte Trainingswochen lagen hinter ihm und die Aufregung stieg mit jedem Tag. Eine letzte erholsame Nacht und dann klingelte der Wecker um 6 Uhr. Ein gutes Frühstück, letzter Utensilien-Check und die Anreise mit der S-Bahn. Am Bahnhof angekommen dröhnte schon von weitem laute Karnevalsmusik und je näher man dem Startbereich kam, umso voller wurde es. 16.500 Halbmarathonläufer und viele Zuschauer warteten bereits auf den Startschuss des Halbmarathons gegen 8:30 Uhr. Wahnsinn! Als der Start des Halbmarathons vorüber war ging es an die letzten Vorbereitungen und ans Warmlaufen. Im Startbereich tummelten sich deutsche Top-Athleten, ambitionierte und nicht so ambitionierte Freizeitläufer und dann noch die ganz Verrückten in Karnevalskostüme. Es gab sogar eine Sonderwertung für das originellste Kostüm. Das Wetter war angenehm, zwar hingen noch ein paar Wolken am Himmel, doch im Laufe des Rennens sollte die Sonne das Ruder übernehmen.
Dann endlich um 10 Uhr fiel der Startschuss. Mit dem Dom als Ziel und einer angepeilten Zeit von 3 Std. 45 Minuten machte sich Stephan auf die Reise hindurch die angekündigten 150.000 Zuschauer
an der Strecke. Nach dem sich die Aufregung gelegt hatte, galt es einen guten Laufrhytmus zu finden und sich in den Massen Platz zu verschaffen. All dies gelang ihm recht schnell und er lief
immer etwas unter der angestrebten durchschnittlichen Kilometerzeit von 5:20 Min. Beflügelt von den Zuschauern und einer starken Form lag er bei der Halbmarathondistanz mit 1 Std. 49 Min. etwas
mehr als 3 Minuten unter der errechneten Durchgangszeit, sehr gut im Rennen. Bis Kilometer 36 konnte Stephan das Tempo halten. Doch danach begannen die Beine schwerer zu werden und es zeichneten
sich Krämpfe in den Oberschenkeln ab. Bis ins Ziel musste er mehrmals anhalten um die Krämpfe zu lösen. Doch ans Aufgeben dachte er nie. Er holte die letzten Reserven aus seinem Körper und als
dann der Dom in Sichtweite war und die Zuschauer lautstark jubelten, legten sich die Schmerzen für kurze Zeit und die letzten Meter auf dem roten Teppich neben dem Wahrzeichen der Stadt waren
einfach nur zum Genießen. Mit hochgestreckter und geballter Faust lief er durchs Ziel, dass er schließlich in einer Zeit von 3 Std. 41 Min und 47 Sek. erreichte. Die 42,195 km waren geschafft.
Stolz und überglücklich mit der gelaufenen Zeit sank er zu Boden. All die Anstrengungen hatten sich gelohnt für dieses einzigartige Gefühl im Ziel!
Nach einem wohlverdienten kleinen Snack, einer heißen Dusche und ein paar leckeren Kölsch, schmiedete er schon wieder Pläne für den nächsten Marathon.
„Es war ein unbeschreibliches Gefühl durch die Menschenmassen zu laufen, die auf der gesamten Strecke verteilt waren. Es gab kaum Stellen, an denen keine Zuschauer waren. Immer wieder dröhnte
Musik aus allen Ecken, tolle Choreographien jeglicher Art, Anfeuerungsrufe von fremden Menschen und Kinder, die mit riesigen Papphandschuhen mit den Läufern abklatschten. Teilweise ging es zu wie
bei der Tour de France am Anstieg zur Bergankunft in Alpe D`Huez. Eine perfekte Organisation und das ganze Drumherum machten dieses Event in „der Stadt mit K“ einzigartig und ist für jeden, der
jemals einen Marathon laufen will oder einen geeigneten Ort für den nächsten Marathon sucht, hier genau richtig. Köln hat sich an diesem Tag von seiner schönsten Seite präsentiert und bewiesen,
dass es zurecht die beste Stadt in Deutschland ist“.
„Kölle, ich komme wieder!!!“
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