Ein Projekt, das mich an Grenzen gebracht und gleichzeitig unendlich bereichert hat.
Von Konstanz gestartet, voller Euphorie, mit traumhaften Kulissen und glitzerndem See. Schon nach den ersten Tagen: schwere Beine, brennende Muskeln und trotzdem Glück pur nach jedem
Etappenziel.
Ich habe riskante Wege gewagt, auf gesperrten Pfaden gezittert, Schmerzen in der Plantarsehne ausgehalten und jeden Tag neu gelernt, weiterzumachen.
Mal waren es Strände und Uferwege, die mich getragen haben, mal Pasta und ein Sprung ins Wasser.
Und dann dieser letzte Tag: 47 km, schlechtes Wetter, wenig Seeufer, aber Emotionen, die alles überstrahlten. Der Zieleinlauf? Unbeschreiblich. Erschöpft, erleichtert, überglücklich.
256 Kilometer. 6 Tage. 6 Marathons.
Nicht die Geschwindigkeit war wichtig, sondern das Durchziehen, das Erleben und die Emotionen.
68 Kilometer, 2.670 Höhenmeter, alpine Trails und technische Downhills – der K65 beim Innsbruck Alpine Trailrun Festival hat es in sich. Am 3. Mai 2025 wagte sich Micha Scholer von den
Schurwald-Runners an dieses Abenteuer – und überquerte nach 8 Stunden und 40 Minuten völlig erschöpft, aber mit einem breiten Grinsen die Ziellinie.
Micha startete dieses Mal nicht im Trikot seines Heimatvereins, sondern im Outfit des Schöffel-LOWA Teams. Als Mitarbeiter von Schöffel war es für ihn Ehrensache, für das Firmen-Team an den Start
zu gehen.
Am Start fiel schnell auf, dass fast alle Läufer mit Stöcken unterwegs waren. Micha nicht. Eine Fehleinschätzung, wie sich herausstellen sollte.
Marathonlaufen ist kein Zuckerschlecken – das wusste Micha Scholer von den Schurwald-Runners natürlich schon vorher. Aber was er beim LIWA-Lauf, der im benachbarten Lichtenwald stattfand, erleben durfte, war Marathonlauf in seiner reinsten Form: leidenschaftlich, schmerzhaft, fair – und einfach unvergesslich.
Die Rahmenbedingungen hätten besser nicht sein können: perfektes Laufwetter, eine top organisierte Veranstaltung im Nachbarort – quasi ein Heimspiel. Von Beginn an war klar, dass Micha an diesem Tag vorne mitmischen wollte. Bis Kilometer 16 ließ er einem Mitläufer die Führungsarbeit, blieb taktisch klug im Windschatten und beobachtete das Geschehen. Doch dann die Überraschung: Der bis dahin führende Läufer drosselte plötzlich das Tempo deutlich – und Micha übernahm notgedrungen die Spitze.